Almada Mata Atlântica-Projekt

Forschung für den Artenschutz
Bestandsaufnahme von Leontopithecus chrysomelas im ursprünglichen Verbreitungsgebiet und eine Vegetationscharakterisierung realisierter und potenzieller Lebensräume für eine Bewertung von Gebieten mit hoher Priorität für den Schutz
Das Verbreitungsgebiet von Goldkopflöwenäffchen hat eine ursprüngliche Größe von ca. 19.000 km² bei einer Population von ca. 6.000 bis 15.000 Tieren. Jedoch wurde bereits 2010, auf einen Rückgang des Verbreitungsgebietes, insbesondere im westlichen Teil, hingewiesen. Ursächich hierfür ist der Rückgang des Kakaoanbaus und die Intensivierung der Viehzucht in diesen Gebieten. Der verbleibende Lebensraum ist zudem stark fragmentiert und wird auf weniger als 1.000 km2 geschätzt, das sich auf das ursprüngliche Verbreitungsgebiet verteilt. Nur 5 % der verbliebenen Waldfragmente sind dabei größer als 36 ha. Goldkopflöwenäffchen benötigen aber eine Habitatgröße von durchschnittlich 83 ha. Hinzu kommt, dass kleine, isolierte Teilpopulationen, vor allem im westlichen Verbreitungsgebiet, in naher Zukunft aussterben werden, da deren Populationsgröße zu gering ist. Die Gesamtpopulation wird aktuell auf weniger als 2500 Individuen geschätzt.
Kakaowälder, sogenannte Cabrucas spielen eine entscheidende Rolle, um das Überleben von Goldkopflöwenäffchen zu sichern. An der Kakaoküste Süd-Bahias stellen Cabrucas, die traditionelle Form des Kakaoanbaus, einen Matrixlebensraum dar, in dem andere Landschaftsformen, wie Waldfragmente, landwirtschaftliche Nutzflächen und Infrastruktur eingebettet sind. Ein Cabruca ist ein komplexes Agroforst-System, das auf schattentolerantem Kakao als Unterholzgewächs basiert, der unter einem komplexen und oft artenreichen Kronendach einheimischer Bäume angebaut wird. Dieses Forstwirtschaftssystem kann somit Lebensraum und Ressourcen für waldbewohnende Arten bieten, die in einer reinen Agrarlandschaft oder Plantage nicht überleben würden. So konnte die Kakaoküste von Süd-Bahia ein Hotspot der Artenvielfalt bleiben.
Im Gegensatz zu vielen anderen waldbewohnenden Tieren nutzen Goldkopflöwenäffchen und andere Krallenaffen Sekundärwälder und Cabrucas zur Nahrungssuche, z. B. nach Früchten, Nektar und tierischer Beute. Vor allem Früchte sind in Sekundärwäldern und Cabrucas in großen Mengen vorhanden, was auf eine bessere Lichtverfügbarkeit als in Primärwäldern zurückzuführen ist. Zudem sind Löwenäffchen in vielen Gebieten die letzten verbliebenen fruchtfressenden Säugetiere, wodurch sie eine Schlüsselrolle als Samenüberträger für die Verbreitung von Baumarten spielen.
Die letzte Erhebung von Bestandszahlen liegt 25 Jahre zurück und fehlt für einige Regionen ganz. Angesichts der raschen anthropogenen Veränderungen müssen diese aktualisiert werden. Neben realisierten Habitaten, müssen auch potenzielle Habitate identifiziert werden. Habitate in denen Goldkopflöwenäffchen zwar nicht vorkommen, die aber alle ökologischen Voraussetzungen für ein Überleben von Goldkopflöwenäffchen aufweisen. Zusätzlich wird eine Vegetations-charakterisierung realisierter und potentieller Habitate vorgenommen, um die ökologischen Faktoren zu entschlüsseln, die die Verbreitung von Goldkopflöwenäffchen einschränken. Das wird die Grundlage sein, um Gebiete zu identifizieren und zu priorisieren, die für den Erhalt des Bestandes besonders wichtig sind.
Die Studie zielt darauf ab, den Erhaltungszustand von zu aktualisierenL. chrysomelas von:
-
Schätzung des tatsächlichen geografischen Verbreitungsgebiets und der Bevölkerungszahl,
-
Charakterisierung realisierter und potenzieller Lebensräume,
-
Identifizieren Sie ökologische Faktoren, die die Verbreitung einschränkenL. chrysomelas und zu
-
Identifizieren Sie aktuelle Bedrohungen.
Projektgebiet
Das Projektgebiet umfasst den ursprünglichen Lebensraum der Goldkopflöwenäffchen.

Das Projektteam

News from the field