Almada Mata Atlântica-Projekt
Wiederaufforstung eines Wildtierkorridors, um Lebensräume zu verbinden
Nach dem Kauf der Fazenda Bom Pastor im Jahr 2018 begann AMAP mit der Wiederaufforstung eines Wildtierkorridors. In diesem mehrjährigen Projekt werden die aufgegebenen Viehweiden der Farm mit einheimischen Baumarten aufgeforstet, unterstützt von Freiwilligen aus Deutschland und Brasilien. Der Korridor wird zwei größere Waldgebiete miteinander verbinden und so der Fragmentierung des Lebensraums der gefährdeten Goldkopflöwenäffchen und anderer Arten entgegenwirken. Das Projektgebiet befindet sich an der Kakaoküste Bahias, einer Landschaft, die von traditionellen Kakao-Agroforstsystemen (Cabrucas) geprägt ist. Goldkopflöwenäffchen können Cabrucas als Lebensraum nutzen, wenn bestimmte wichtige Baumarten zur Nahrungssuche und als Schlafplätze vorhanden sind. Das Gebiet um die Fazenda Bom Pastor ist eines von nur zwei Gebieten, in denen Goldkopflöwenäffchen noch in größeren Beständen vorkommen, und hat daher eine große Bedeutung für das langfristige Überleben dieser Krallenaffenart. In dem Gebiet leben etwa 17-20 Familiengruppen mit jeweils 4 bis 12 Tieren. 46 Hektar ehemaliger Weidefläche konnte AMAP bisher mit etwa 50.000 Setzlingen aufforsten.
Seit 2018 wurden mehr als 80 einheimische Baumarten gepflanzt. Etwa 75 Prozent der gepflanzten Arten sind Pionierarten, die eine hohe Toleranz gegenüber direkter Sonnen-einstrahlung und ein schnelles Wachstum aufweisen. Darüber hinaus verbessern und regenerieren einige Pionierarten die Bodenfruchtbarkeit und entwickeln schnelle eine gute Beschattung des Untergrundes. Dadurch werden die dominante, wenig schattentolerante Grasarten verdrängt, die einen Großteil der vorhandene Nährstoffe binden und ein wachstum der Setzlinge verhindern. 25 Prozent der gepflanzten Baumarten sind Sekundär- und Klimaxarten, also typische Baumarten älterer Wälder. Die beiden Sukzessionsklassen werden in alternierendne Reihen im Abstand von 2 x 3 Metern gepflanzt. Dieses Pflanzschema hat sich bewährt und wird in vielen Aufforstungsprojekten, die der Renaturierung dienen, verwendet. Pro Hektar werden so ca. 1600 Setzlinge gepflanzt, was in etwa der Baumdichte eines gewachsenen Waldes entspricht.
Die Setzlinge werden von der lokalen Baumschule Floresta Viva bezogen. Es werden gezielt Baumarten gepflanzt, die Goldkopflöwenäffchen Nahrung oder Schlafplätze bieten, wie Eugenia sp., Protium heptaphyllum und Pouteria grandifolia, eine entsprechende Liste mit Baumarten wurde von Prof. Leonardo de Carvalho Oliveira erstellt, die wichtigsten Arten für Goldkopflöwenäffchen sind hier kategorisiert und priorisiert.
Die Aufforstungsflächen
Dargestellt sind die Aufforstungsflächen der Fazenda Bom Pastor. Die erste Fläche wurde 2018 aufgeforstet, bis 2021 folgte jedes Jahr weitere Fläche. Seit 2022 werden die Aufforstungsflächen gepflegt, um ein gutes Wachstum der Setzlinge zu gewährleisten.
Das Projektteam
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