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Christian Wolff

How agroecological cacao can save an endangered lion tamarin in southern Bahia


Im Juni veröffentlichte Mongabay, ein führe einen ausführlichen Artikel über den Schutz von Goldkopflöwenäffchen und insbesondere die Rolle, die dabei dem biodiversitätsfreundlichem Kakaoanbau zukommt. Im Fokus stand dabei auch die Projektarbeit von AMAP in der Region.



Goldkopflöwenäffchen sind das Symboltier für den Arten- und Biodiversitätsschutz der Region und über diese hinaus bekannt. Der Bestand und das Verbreitungsgebiet von Goldkopflöwenäffchen sind in den letzten 30 Jahren erheblich zurückgegangen, wie die aktuelle Bestandsaufnahme und Doktorarbeit von Dr. Teixeira, dem Präsidenten von AMAP Brasilien, ergab. Im Vergleich zur letzten Schätzung von 1993 ist die Population von 40-54.000 Individuen auf 16.522-21.822 Individuen zurückgegangen und das Verbreitungsgebiet hat sich von 22.700 km² auf 13.215 km² verringert. Das entspricht einem Rückgang der Verbreitung um 42% und des Bestandes um 60%. Dabei steht nur 8% des verbliebenen Lebensraumes unter Schutz. Über 90% der verbliebenen Habitate liegen in einer von Kakaowäldern dominierten Landschaft. Cabrucas bilden einen Großteil der Habitate oder verbinden diese. Sie bieten Goldkopflöwenäffchen und der Biodiversität der Mata Atlântica einen Lebensraum und ein Einkommensmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung.



Goldkopflöwenäffchen der Fazenda Bom Pastor


Als ursächlich für den Rückgang des Bestandes sind die Umwandlung von Cabrucas in andere Nutzungsformen wie Eukalyptusplantagen und Rinderweidewirtschaft. Hinzu kommt der Trend zur Intensivierung des Kakaoanbaus in den bestehenden Cabrucas und eine damit einhergehende Simplifizierung der Vegetationsstruktur der bestehenden Cabrucas. Mehr und mehr native Schattenbäume werden entfernt, so werden Kakaowälder mittelfristig in artenarme Kakaowälder oder gar in Monokulturen umgewandelt. Vom Gesetzgeber ist dies durchaus gewünscht, da so kurzfristig die Profitabilität erhöht werden kann, allerdings zum Schaden der Biodiversität. 2014 wurde die Mindestanzahl an Schattenbäumen durch ein staatliches Dekret auf 40 pro Hektar gesenkt. Die Anzahl an Schattenbäumen liegt im traditionellen Cabruca bei durchschnittlich 197 Schattenbäumen (bei einer Varianz von 70-480).



Kakaomonokultur in Südbahia, Porto Seguro


In Südbahia wird zudem immer mehr Eukalyptus in Monokultur angepflanzt und für die Zellstoffherstellung verwendet. Diese Nutzungsform wird neben Kaffee als Alternative zu Kakaowäldern gesehen. Die Weltmarktpreise sind stabiler und bieten so ein sicheres Einkommen.



Eukalyptus Monokultur in Südbahia, Großraum Porto Seguro


Zwar ist der Weltmarktpreis für Kakao auf einem historischen Hoch, insbesondere durch schlechte Kakaoernten in Westafrika aber auch in Bahia waren bedingt durch El Nino die Ernten unterdurchschnittlich. Hinzu kommen verschiedene Probleme mit Schädlingen, insbesondere Ratten, die zur Zeit in sehr hohen Abundanzen auftreten und einen Teil der Kakaofrüchte vernichten. Dadurch sind die Kakaofarmer der Region unter starkem Druck.

Um Cabrucas als biodiversitätsfreundliche Anbaumethode zu erhalten, muss die Profitabilität erhöht werden. Eine Möglichkeit ist die Bio-Zertifizierung der Cabrucas, um höherer Kakaopreise zu erzielen. In Ilhéus gibt es Kooperativen, Zusammenschlüsse von Kakao-Biofarmern, um gemeinsam die Bio-Zertifizierung durchzuführen und leichter Kakao zu exportieren. Dadurch können bessere Preise für die Kakaofarmer erzielt werden. Eine lokale Kooperative ist Cooperativa CABRUCA, in der auch AMAP Mitglied ist und mit deren Hilfe die Bio-Zertifizierung unserer Kakaofarm erfolgreich durchgeführt werden konnte.





Im von AMAP unterstützten EAI-Projekt, einem landschaftsübergreifenden Langzeit-Monitoring, werden der Zusammenhang zwischen der Intensivierung des Kakaoanbaus und dem Verlust der Biodiversität beleuchtet. Im Forschungsprojekt werden Anbauempfehlungen für einen biodiversitätsfreundlichen Kakaoanbau und ökologische Methoden zur Ertragssteigerung entwickelt. Die Ergebnisse des Projektes sollen den lokalen Kakaofarmern zur Verfügung gestellt werden und zur langfristigen Sicherung der Einkommen und dem Erhalt der Biodiversität der Mata Atlântica beitragen.


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