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Christian Wolff

Besuch bei den Pataxo HãHãHãe



Der Biologe Christian und der Naturfotograf Patrick von AMAP besuchten in der vergangenen Woche die Pataxó HãHãHãe im Caramuru Paraguaçu Reservat. Dabei stand das Kennenlernen der Gemeinschaft durch viele Gespräche und Interviews mit Indigenen im Vordergrund. AMAP unterstützt die Gemeinschaft der Pataxó HãHãHãe seit 2023. Mit den Pataxo HãHãHãe wird AMAP Projekte entwickeln, welche die Lebensbedingungen der Gemeinschaft verbessern und der Biodiversität die Rückkehr in das Reservat ermöglichen.





Das Caramuru Paraguaçu Reservat liegt im Süden Bahias, im Corredor Central der Mata Atlântica, dem Atlantischen Regenwald. Es wird im Norden vom Rio Cachoeira und im Süden vom Rio Pardo begrenzt. Erst in den 1980er Jahren erfolgte die „Rückeroberung“ der Heimat, nach einer Anerkennung des Anspruches der Indigenen durch den obersten Gerichtshof. Aber erst 2012 wurden die letzten alten Eigentumstitel annulliert und die betreffenden Farmer entschädigt.





Die jahrzehntelange Übernutzung durch Rinderweidewirtschaft führte zu einem hochgradig degradierten Naturraum. Ökosystemfunktionen wurden stark geschädigt und die Biodiversität ging verloren. Viele indigene Familien übernahmen mangels finanzieller Möglichkeiten und Druck durch die Regierung diese Form der Landwirtschaft. Dadurch zeichnet sich ein für Brasilien eher untypisches Bild, eines entwaldeten Terra Indigena. Dieser Umstand ist den Indigenen durchaus bewusst, da aber sowohl Wissen als auch finanzielle Ressourcen fehlen, dominiert weiterhin die Rinderweidewirtschaft mit kleinbäuerlichen Strukturen der Subsistenzwirtschaft.





AMAP unterstützt die Pataxó HãHãHãe beim Aufbau von Agroforstsystemen, wie z.B. Kakaowälder, um biodiversitätsfreundliche Einkommensmöglichkeiten zu schaffen und die Ökosystemfunktionen wiederherzustellen. Dadurch soll langfristig die Rückkehr der Artenvielfalt ermöglicht werden und die Lebensgrundlage der indigenen Gemeinschaft verbessert werden.





Auch im globalen Kontext ist die Einbindung indigener Gemeinschaften wie den Pataxó HãHãHãe unabdingbar für das Erreichen der Pariser Klimaschutzziele. Indigene Territorien sind oft die letzten verbliebenen intakten Waldinseln, aber auch degradierte Territorien, mit nachträglich anerkannten Landrechten, weisen eine höhere Aufforstungsrate auf, als vergleichbare Gebiete. Daher kommt indigene Gemeinschaften in Brasilien eine Schlüsselstellung zur Minderung und Anpassung an den Klimawandel zu.

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