Almada Mata Atlântica-Projekt
Vegetationsmonitoring
Der vom Menschen verursachte Nutzungsdruck ist die Hauptursache für den Rückgang der Mata Atlântica. Die verbliebenen Reliktwälder und auch die traditionellen, biodiversitätsfreundlichen Cabruca-Agroforestsysteme, die die einzigartige Biodiversität des südlichen Bahia beherbergen, verschwinden immer schneller, werden durch intensiv genutzte, land- und forstwirtschaftliche Systeme verdrängt. Unser Projekt hat zum Ziel, den aktuellen Stand der floralen Biodiversität in Südbahia zu quantifizieren, denn die Erhaltung der pflanzlichen Biodiversität ist entscheidend für die Erhaltung der Habitate verschiedenster Tiergruppen. Auf unseren Untersuchungsflächen erfassen wir alle sechs Monate die Diversität von Gräsern, Sträuchern und Bäumen sowie deren Wachstum, um die Veränderungen im Laufe der Zeit zu quantifizieren. Bei unserem Monitoring werden nicht nur wissenschaftliche Methoden eingesetzt, sondern auch lokales Wissen, um Pflanzenarten und ihren Wert für Natur und Mensch zu ermitteln. Wir hoffen, dass wir durch das Verständnis der wichtigsten sozialen Faktoren, die die Veränderungen der Biodiversität von Pflanzen vorantreiben, einen Weg zu deren erfolgreicher Bewahrung aufzeigen können.
Auf insgesamt 60 Untersuchungsflächen haben wir seit Mai 2022 verschiedene Charakteristika der Vegetation erfasst, um die Veränderungen in der Vegetation in Beziehung zu einem Gradienten der Landnutzungsintensität zu setzen. Zu diesem Zweck haben wir die verschiedenen Arten von mittelgroßen und großen Bäumen und Sträuchern identifiziert und quantifiziert. Außerdem haben wir den Umfang der Stämme der größten Bäume gemessen und sie mit einer rechteckigen Metallplatte gekennzeichnet. Zur Vervollständigung der Erhebung schätzten wir die Vegetationsbedeckung des Bodens und den Beschattungsgrad durch die Baumkronenschicht.
An dem Projekt beteiligen sich 28 Kakaoproduzenten aus der Region, die es uns ermöglicht haben, 60 Untersuchungsflächen entlang eines Gradienten der Landnutzungsintensität anzulegen. Sechs Landnutzungsformen mit jeweils zehn Untersuchungsflächen bilden den Gradienten der Nutzungsintesität: Alter Wald, junger Sekundärwald, traditioneller, diverser Cabruca, Cabruca mit nicht nativen Baumarten, "low shade" Cabruca mit geringer Diversität und offene Flächen/Weiden.
Aufgrund witterungsbedingter Einflüsse und anderer Faktoren, die im Projektgebiet auftreten, führen wir regelmäßige Wartungsarbeiten an den Untersuchungsflächen durch, ersetzen Markierungen und fehlende oder beschädigte Schilder.
In diesem Projekt generieren wir umfassende und aktuelle Informationen über Faktoren, die die Bestäubung von Kakaoblüten und andere wichtige Dynamiken des Ökosystems beeinflussen und daher für die Artenvielfalt und die landwirtschaftliche Produktion der Region entscheidend sind.